Zu Stoffwindel-Workshops kommen oft auch Mütter, die noch nicht zu 100% von Stoffwindeln überzeugt sind. Aber was immer geht: Selbst wenn ihr nicht mit Stoff wickeln, tut etwas gutes und nutzt Waschlappen statt Feuchttüchern und eine wiederverwendbare Wickelunterlage. Denn die beiden Einweg-Varianten machen so viel zusätzlichen Müll! Man stelle sich vor, ein Neugeborenes hat 10-12 mal Stuhlgang am Tag – also 10-12 mal werden 2-4 Feuchttücher benutzt. Das sind 20-48 am Tag. Mitteln wir das auf 30 Stück, sind das in einem Monat schon 900 Stück, in einem Jahr weit über 1000 Feuchttücher.. Zu gerne nutzt man diese ja dann auch noch zum Hände abputzen, Schnute abwischen oä. Ich habe mal gelesen, dass die Durchschnittsfamilie dann 3 Pakete pro Woche verbraucht. Erschreckend oder?
Tipp: Wer seine offene Packung noch aufbraucht – einfach nach der Benutzung mitwaschen. Die Tücher lassen sich super als Windelvlies benutzen, sie sind teilweise sogar mehrfach waschbar!
Zurück nun zu waschbaren Feuchttüchern: Diese gibt es in verschiedenen Varianten und von fast jedem Hersteller. Wir durften die neuen Waschlappen* von Foxy Baby* testen.
Foxy Baby ist ein deutsches Label, was auch in Deutschland produzieren lässt: „Made in Germany“ also! Die Stoffe kommen wenn möglich aus Deutschland, ansonsten aus der EU. Keine langen Transportwege, kein zusätzlicher CO-Ausstoß.
Aktuell hat Foxy Baby eine Start Next Kampagne gestartet. Dies nutzt man, um Geld für ein Unternehmen zu sammeln. Man kann dort einfach Geld senden oder ein Goody kaufen. Der Kauf bzw. die Geldspende kommt aber nur zustande, wenn alle mit machen und das Ziel erreicht wird. Bei Foxy Baby ist das erste Zeit 6000€ zu schaffen, um weitere Stoffe aus Bio-Baumwolle kaufen zu können, um unter anderem die tollen Waschlappen produzieren zu können.
Die Waschlappen von Foxy Baby* gibt es aus drei verschiedenen Materialien: Bio-Baumwolle, Bambus-Viskose und Teddy-Plüsch/Mikrofaser. Über die Maße haben die Follower bei Facebook und Instagram entscheiden dürfen und es ging ganz klar für 20 mal 20cm aus. Liegt perfekt in der Hand, hat die ideale Größe zum Abwischen und verstopft nicht so leicht den Filter in der Waschmaschine (das passiert bei uns nämlich sonst mit den ganz kleinen).
Warum nun die unterschiedlichen Materialien? Weil jeder andere Vorlieben hat – so also zu jeden Material mal die Fakten!
Bio-Baumwolle*: Robust, kochbar und ein Naturmaterial. Ganz klar der Guru-Favorit! Das besondere hierbei ist zum einen, dass die Waschlappen aus Frottee und nicht aus Flanell sind – auch hier könnt ihr beim Muttermilchstuhl auf den Vorteil des hochflorigen Materials bauen (lässt sich besser wegwischen). Außerdem sind sie Waschlappen zu 1000% aus Bio-Baumwolle. Also auch das Garn und das Label – bei vielen anderen Hersteller sind diese aus Polyester! Foxy Baby empfiehlt das Trocknen mit dem Trockner, damit die Waschlappen schön weich bleiben. Kann man machen, muss man aber nicht! Im Zweifelsfalls nach der Wäsche kurz durch kneten, fertig! (Auch besser für die Ökobilanz).
Bambus-Viskose*: Hierzu haben wir schon einiges im Stoffwindel-Abc geschrieben, Kurzfassung: Bambus gehäckselt, mit Chemie zur Faser gemacht -> Viskose. Vorteil des Materials: Bambus wächst im Gegensatz zur Baumwolle schnell, überall und pestizidfrei. Doch zur Produktion wird dann eben Chemie benötigt. Dafür ist das Endprodukt wieder biologisch abbaubar wie die Baumwolle. Bambusviskose bleibt auch ohne Trockner weicher als Baumwolle, hat mit Trockner aber einen stärkeren Verschleiß. Als Waschlappen auf jeden Fall auch schön weich und gut nutzbar.
Teddy-Plüsch/Mikrofaser*: Hier macht man sich zu Nutze, dass der Faser total egal ist, wo und wie sie trocknet- sie bleibt immer weich und flauschig. Auch verfärbt das Material bei Muttermilchstuhl nicht so stark wie Baumwolle und Bambus. Mikrofaser ist allerdings meist Erdölbasiert und spült Mikroplastik aus, daher nur bedingt unsere Empfehlung. Wer aber einen Guppyfriend hat, kann seinen Anteil am Mikroplastik im Abwasser schon wieder geringer halten.
Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welchen Vorteil er nutzen möchte! Alle drei Waschlappen sind toll und funktionieren super!
Aber womit benutzt man die nun eigentlich? Man kann natürlich einfach nur Wasser benutzen. Egal ob warm oder kalt, hat man immer zur Hand. Sogar in den meisten Wickelräumen gibt es ein Waschbecken, wo man die Waschlappen nass machen kann – so muss man nicht extra noch Wasser mitnehmen.
Wer das Extra an Reinigung und Pflege möchte, kann die Tücher aber in unserer neuen Emulsion tränken. Entweder vorher Zuhause oder vor Ort dank Pumpflasche!
Im neuen Wetbag von Foxy Baby* mit zwei Fächern könnt ihr sie sowohl nass als auch trocken transportieren – und dann direkt getrennt nach sauber und benutzt wieder mit heim nehmen. Easy, oder? Die Kombi von Wetbag und Feuchttücher gibt es gerade als Goody bei der Startnext Kampagne von Foxy Baby günstig zu erstehen – also los, was für die Umwelt tun und ein deutsches Unternehmen unterstützen!
Auf dem Blog gibt es schon länger ein Rezept für eine Feuchttücher-Emulsion. Doch seit Julia für die Wollpflege die Patounis-Seifen* entdeckt hat, sucht sie auch dort nach neuen Verwendungsmöglichkeiten. Natürlich nehmen wir für den Baby Popo nicht dieselbe Seife wie für die Windeln, sondern eine ganz sanfte weiche Seife nur aus Olive*. Die Seife nutze ich selbst schon länger zum Duschen und kann bestätigen, dass sie sehr sanft zur Haut ist. Die Emulsion nehmen wir nun zum morgendlichen Frischmachen nach der Nachtwindel, zum Reinigen nach dem Stuhlgang und ich nutze sie abends zum Abschminken. Ein Allroundtalent! Die Seife dient übrigens nur als Emulgator, damit sich Wasser und Öl besser verbinden – ahnlich wie bei der Lanolin-Lösung zum Wolle fetten.
Das Grundrezept für die Emulsion:
☆ 1 leere 500 ml Flasche (ausgekocht)
☆ 1 EL Bio-Mandelöl (am besten in Apothekenqualität)
☆ 1EL helle Seifenflocken aus Olivenöl-Seife (für Kleinkinder geeignet) – geraspelt. Alternativ: 1 Spritzer Babywaschlotion
☆ Wahlweise ein paar Tropfen Aprikosenkernöl
☆ 500 ml kochendes Wasser
Wasser abkochen und kurze Zeit später in einem großen Glas mit den Seifenflocken verrühren. Sie müssen sich fast komplett auflösen. Wenn das Seifenwasser laufwarm ist, die Öle mit einem Schneebesen unterrühren. Nun in die ausgekochte Flasche füllen.
Im Wetbag oder der Box sind die begossenenTücher circa ein bis zwei Tage haltbar (je nach Außentemperatur), in der Flasche bei Zimmertemperatur circa drei bis vier Wochen. Vor der Verwendung immer gut schütteln!