Stoffwindelprobleme

Probleme mit der Stoffwindel? Sie müffelt? Fällt auseinander? Kaputte Einlagen?

Stoffwindeln müssen robust und langlebig sein. Denn nur was lange hält, ist auch wirklich ökologisch und finanziell sinnvoll. Was jedoch, wenn die Windel doch nicht so robust ist, du sie gebraucht gekauft hast (und sie vorher nicht gut behandelt wurde) oder dir ein Missgeschick passiert ist?

Hier findest du einen Stoffwindel Troubleshooting, also eine Liste mit den häufigsten Problemen und Lösungsvorschlägen:

Stinkende Windeln

Stoffwindelproblem 1 – Stinkende Windeln

Stoffwindeln sollten ab und zu höhere Waschtemperaturen vertragen, denn damit erspart man Umwelt und Kind die Chemiekeule (Stichwort Hygienespüler) –  die man ja eigentlich durch die Verwendung von Stoffys vermeiden wollte (Stoffwindeln ökologisch waschen).

Gute PUL Überhosen können durchaus bis 60°C gewaschen werden und Einlagen aus Baumwolle/Hanf wenn nötig auch bis 90°C.

Stoffwindeln sollten nach nichts riechen. Wenn die Windel am Kind gleich nach dem ersten Pipi riecht, stimmt etwas nicht. Gerüche an Stoffwindeln sind immer ein schlechtes Zeichen. Sie sollten weder nach Pumakäfig (Bakterien!) noch nach Lavendelfeld (Duftstoffe überlagern Probleme und können Allergien auslösen) duften. Sollten deine Windeln riechen, finde den Grund in der Checkliste Stinkewindeln. Egal aus welchem Grund die Windeln stinken, eine erste Tiefenreinigung für alle Materialien steht an. Desweiteren solltest du deine Einlagen aus Hanf/Baumwolle bei bis zu 90°C mit ca. 2-3 EL Sauerstoffbleiche waschen. Besonders anfällig für stinkende Windeln sind Polyesterstoffe. Fette und Reststoffe des Waschpulvers (bei Überdosierung) lagern sich gerne mit Urin im Polyester ab. Hier hilft auch das Einweichen in Milchsäure (siehe Tiefenreinigung).

Stinkende Wollwindel

Stoffwindelproblem 2 – Stinkende Wollwindel

Wenn die Wollwindel müffelt, kann das verschiedene Ursachen haben: Zu langes Trocknen; zu viel Fett welches auf Dauer ranzig wird, mangelnde Hygiene/zu wenig gewaschen; scharfer Urin durchs Zahnen/Krankheit.

Erste Hilfe (nach der Reihenfolge vorgehen – die Intensität ist aufsteigend):

  1. Tiefenreinigung. Sie ist die schonendste Variante, hilft im Extremfall aber nicht immer.
  2. Auskochen. Vertilgt die Bakterien aber oft nicht Geruch oder zu viel Fett.
  3. Kernseifen-Intensivkur. Wahlweise mit der Emulsion oder noch intensiver mit dem Kernseifenstück (Patounis) die vorher in warmem Wasser eingeweichte Windel behandeln. Du kannst den Baumwoll-Außenstoff (falls vorhanden) mit einer Baby-Nagelbürste* einseifen/schäumen, der Schaum sollte in die Struktur des Stoffes eingearbeitet werden. Den Wollstoff kannst du so auch behandeln, aber Vorsicht! Wolle verfilzt durch Wärme und Reibung schnell, versuche behutsam aber trotzdem penibel die Seife einzuarbeiten. Die Wolle kannst du auch einfach mit dem Kernseifenstück direkt behandeln und etwas einwirken lassen. Dann mit lauwarmem Wasser gründlich ausspülen. Gegebenenfalls wiederholen und in der Emulsion eingelegt maximal 3-4 Stunden liegen lassen.

Die Reinigungstipps sollten nur durchgeführt werden, wenn die Windel es benötigt. Die Wolle kann strapaziert werden und verfilzen, der Baumwollstoff kann ausbleichen. Bevor du die Windel aber aufgibst, weil sie müffelt, probiere es definitv aus!

Verfettete Wollwindel

Stoffwindelproblem 3 – Verfettete Wollwindel

Wenn die Wollwindel etwas zu viel Fett abbekommen hat, ist das kein Drama. Das überschüssige Lanolin trägt sich ab, es pflegt die Haut. Die Wollfasern nehmen in gutem Zustand selbst einen gewissen Anteil an Urin auf, welches sich mit dem Lanolin verbindet und daraus eine dichte Windel macht. Allerdings kann zu viel Fett die Windel auch versiegeln: Die Wolle kann keinen Urin mehr aufnehmen und dieser wird gleich nach außen befördert. Der Außenstoff oder Body saugt sich schnell voll. Zudem können verfettete Wollwindeln störrisch und unangenehm zu tragen sein.

Verhindern lässt sich das Verfetten, indem du deine Wollwindeln alle 3-4 Wochen mit einem leicht entfettendem Waschmittel wäschst. Da viele Stoffwickler mit angerührtem Lanolin fetten und dann auch noch zum schnellen Auffrischen eine Lanolinseife* benutzen, kann es auf die Dauer zuviel Fett und zu wenig Reinigung geben. Besonders, wenn man nicht zehn Windeln zum tauschen hat, sondern evtl. mit nur 3-4 Winden auskommen möchte, vermehrt sich Fett und Urin schneller in der Windel. Wir empfehlen zur Wäsche einfach die Olivenöl-Kernseifenemulsion, am wirksamsten ist sie in der Handwäsche. Wenn die Windel jedoch schon verfettet ist, kannst du folgendermaßen vorgehen:

  1. Tiefenreinigung. Sie ist die schonendste Variante, hilft im Extremfall aber nicht immer
  2. Auskochen. Vertilgt die Bakterien aber oft nicht Geruch oder zu viel Fett
  3. Kernseifen-Intensivkur. Wahlweise mit der Emulsion oder noch intensiver mit dem Kernseifenstück (Patounis) die vorher in warmem Wasser eingeweichte Windel behandeln. Du kannst den Baumwoll-Außenstoff (falls vorhanden) mit einer Nagelbürste richtig einseifen/schäumen. Die die Struktur des Stoffes sollte tief mit der Seife behandelt sein. Den Wollstoff kannst du so auch behandeln, aber Vorsicht, sonst verfilzt er durch die Reibung. Wolle ansonsten einfach mit dem Kernseifenstück direkt einmassieren und etwas einwirken lassen. Dann mit lauwarmem Wasser gründlich ausspülen. Gegebenenfalls wiederholen und in der Emulsion eingelegt maximal 3-4 Stunden liegen lassen.

Die Reinigungstipps sollten nur in ausgwegslosen Situationen durchgeführt werden. Die Wolle kann strapaziert werden und verfilzen. Bevor du sie aber aufgibst, weil sie müffelt, probiere definitv die Tipps oben aus.

Mehr Infos zur Behandlung von Wolle findest du im kostenlosen E-Book.

PUL undicht

Stoffwindelproblem 4 – PUL undicht

PUL-Stoffe gibt es in verschiedenen Qualitäten (auch als TPU). Je nach Marke sind die Stoffe dann auch empfindlicher oder halten mehr aus. Was schadet PUL-Stoffen am meisten?

  • Hitze: Manche Hersteller empfehlen die Windeln maximal bei 40°C zu waschen. Hohe Temperaturen können den Kleber lösen oder brüchig machen, der Laminat und Polyester zusammen hält. Das Laminat hält dann allgemein nicht mehr so gut die Nässe in der Windel. Daher ist z.B. der Trockner auch nicht von jeder Marke empfohlen. Oft zeigt sich das auch erst nach Monaten/Jahren der Benutzung. Hier trennt sich jedoch die Spreu vom Weizen. Denn es gibt es sie, die PUL-Stoffe, die die 60°C  und den Trockner auf Dauer gut wegstecken. Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit Stoffen aus den USA gemacht ( Thirsties* und Blueberry* – ohne Gewähr). Hier würde ich mir wünschen, dass alle Hersteller an der Langlebigkeit ihrer Produkte interessiert sind. Denn das macht sie auch viel unkomplizierter und ökologischer und hilft dem guten Ruf der Stoffwindel. Leider sind die oft empfohlenen 40°C nicht ausreichend, um auf Dauer saubere Windeln zu garantieren. Der Hygienespüler wird gerne anstatt der höheren Temperatur genommen – eine ökologische und oft sogar gesundheitliche Belastung.
  • Reibung: Vollwaschmittel-Pulver hat eine super Reinigungswirkung. Nicht nur durch die chemische  sondern auch durch die mechanische Wirkung. Das Pulver löst sich in der Maschine erst nach und nach auf und kann bei empfindlicherem PUL die Laminierung zerkratzen – die Windel wird undicht. Daher empfehlen manche Hersteller von PUL-Überhosen Flüssigwaschmittel. Das funktioniert auch prima, so lange man kein  angenähtes (Mikrofaser-)Saugmaterial (AIO) oder eine super Waschroutine hat. Flüssigwaschmittel verzeiht kaum Fehler, mag eher weiches Wasser und eignet sich daher nicht für jeden Haushalt.
  • Zusätze: Chlorbleiche/Sauerstoffbleiche & Weichspüler: Chlorbleiche besteht u.a. aus Natriumhypochlorit. Die starke Bleiche zerstört auch den Stoff/trägt die Oberfläche ab und ist daher nicht für Stoffys geeignet.  In keinem Fall, auch nicht auf Saugmaterial verwenden. Sauerstoffbleiche hingegen ist unbedenklich für Saugmaterial. Sie reagiert in Kombination mit Wasser und der entsehende Sauerstoff tilgt Bakterien und Flecken. Zurück bleibt Soda. Mit PUL oder auch Gore-Tex ist das anders, wie oben („Reibung“) beschrieben, können empfindliche Stoffe von der Pulverform zerkratzt werden. Weichspüler ist wie Chlorbleiche ein no go: Saugmaterial wird durch die kationischen Tenside (oft Schlatabfälle) verstopft, die Wäsche ist weich aber als Saugmaterial unbrauchbar. Nebenbei belasten Weichspüler die Gesundheit und Gewässer.
  • Einweichen: PUL-Stoffe in Wasser einzuweichen hat den Effekt, dass sie aufquellen und das Laminat nicht mehr dicht hält. Selbst Saugmaterial sollte nur zum verkürzten Einwaschen und nicht als Daueranwendung eingeweicht werden. Bakterien vermehren sich und auch Naturstoffe quellen und verschleißen auf die Dauer schneller.

Waschempfehlung PUL: Überhosen ohne angenähtes Saugmaterial kannst du prima in die 40°C (Bunt-)Wäsche packen (evtl. wäschst du hier mit Öko-Flüssigwaschmittel*, das verlangsamt den Verschleiß und schont die Farben zusätzlich) und nur bei starker Vermutzung in die normale Stoffwindelwäsche bei 60°C. So schonst du das Laminat. Trocknen am besten liegend an der Luft, vermeide dass Gummis durchhängen. Wenn du qualitativ hochwertige PUL-Stoffe kaufst, die die 60°C und Trockner auf dem Waschzettel zulassen, kannst du dir die Mühe auch oft sparen. Robuste Stoffe halten einen normalen Stoffwindelalltag aus. Die Verwendung eines Wäschenetzes* kann das PUL zusätzlich schonen.

Reparaturvorschläge: Wenn der PUL-Stoff deiner Windel bereits undicht ist, hilft leider fast nichts mehr. Manche geben die Windel eine Runde in den heißen Trockner, manche waschen sie mit seifenhaltigem Waschmittel. Aber wirklich reparieren ist schwierig. Du könntest sie z. B. als Schwimmwindel benutzen oder einer Stoffwindelberaterin als Vorführobjekt schenken. Windelzauberland hat sogar eine PUL-Einlage* im Sortiment, die man unten in die undichte Windel legen kann. Falls du nicht für den Schaden verantwortlich bist und eine gute Waschroutine hast, kannst du Schäden immer an den entsprechenden Stoffwindelshop melden, nur so kann man dich evtl. entschädigen oder zumindest an einer Verbesserung arbeiten.

Loch im PUL-Stoff

Stoffwindelproblem 5 – Loch im PUL-Stoff

Siehe oben „PUL undicht“

Reparatur: Ein richtiges Loch im PUL könnte man mit einem wasserabweisenden Flicken bekleben. Leider halten diese auf Dauer nicht an der Windel. Hier hilft nur noch, sie als Schwimmwindel zu benutzen oder sie einer Stoffwindelberaterin als zu Vorführobjekt schenken. Die Einlage von Windelzauberland aus PUL* könnte man hier auch versuchen.

Ausgerissener Snap Wolle

Stoffwindelproblem 6 – Ausgerissener Snap Wolle

Bei Wollwindeln lassen sich ausgerissene Snaps relativ einfach tauschen: Artikel: Snaps tauschen bei Wollwindeln.

Ausgerissener Snap PUL

Stoffwindelproblem 7 – Ausgerissener Snap PUL

Ausgerissene oder defekte Snaps bei PUL Windeln sind frustrierend. Eine richtige Reparatur ist hier kaum möglich. Du könntest eine PUL-Verstärkung unter den Snap nähen, jedoch bietet jedes kleine Löchlein im PUL eine potenzielle Nässebrücke. Die Snaps für die Verstellung in der Leibhöhe kann man mit einem PUL* -Schutz als Zusatzschicht abdämmen.

Gummi ausgeleiert Wolle

Stoffwindelproblem 8 – Gummi ausgeleiert Wolle

Artikel: Gummis tauschen

Gummi ausgeleiert PUL

Stoffwindelproblem 9 – Gummi ausgleiert PUL

Artikel: Gummis tauschen

Einlage/Stoff löst sich auf/Loch

Stoffwindelproblem 10 – Einlage/Stoff löst sich auf/Loch

Die gute alte Baumwoll-Mullwindel hält in hochwertiger Qualität meist mehrere Generationen lang, ist individuell anpasspar und saugt super. Doch es gibt mittlerweile viele andere Saugstoffe für Stoffwindeln: Bambusviskose/Viskose, Hanf-Baumwolle, Mikrofaser, Zorb usw. Diese Grundstoffe können auf verschiedene Arten verarbeitet sein. Am Beispiel von Jersey kann man das ganz gut nachvollziehen. Jerseystoffe saugen aufgrund ihrer Mikro-Struktur sehr schnell. Sogar der sonst eher langsam saugende Hanf ist in der Jersey-Variante zügig. Im Vergleich zu einem Hanffleece Stoff (saugt langsam aber viel) ist der Hanfjersey also flexibler einsetzbar, aber auch empfindlicher.

Viskosefasern (wie Tencel und Bambus) werden aus regenerierter Cellulose hergestellt und besitzen keinen natürlichen Eigenaufbau in der Faser. Auszug Wikipedia: „Aus Viskosefasern hergestellte Stoffe besitzen einen weichen, fließenden Fall (Fall – vgl. Hinweis bei Drapierbarkeit). Die hohe Flüssigkeitsaufnahme bewirkt allerdings auch, dass die Nassreißfestigkeit nur 45 bis 65 % der Trockenreißfestigkeit (mittlerer Wert zwischen 20 und 24 cN/tex) erreicht.

Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zur Baumwolle vor, deren Nassreißfestigkeit höher als die Trockenreißfestigkeit ist. Dieser Unterschied kann bei einem einfachen Handtest zum Überprüfen, ob es sich bei einem vorliegenden Garn um ein Baumwoll- und Viskosegarn handelt, ausgenutzt werden. Man feuchtet dazu den zum Test herangezogenen Garnabschnitt in der Mitte an. Wenn bei Zugbelastung der beiden Enden mit den Händen das Garnstück im Bereich des feuchten Abschnittes reißt, handelt es sich um ein Viskosegarn.“ (Quelle)

Da Viskose durch Ammoniakablagerungen auf der Windel sowieso stark belastet ist, kommt es bei Viskosestoffen öfter mal zu Rissen, Löchern o.ä. Ähnliches gilt für Jerseystoffe und manche Mikrofaser. Gründe für Löcher im Saugmaterial können zudem sein:

  • Hohe Schleuderzahl (wir empfehlen max. 1200 Umdrehungen)
  • Trockner („In einer regelrechten Studie, veröffentlicht 2000 im Textile Research Journal, stellte sich heraus, dass sich die Zugfestigkeit von Baumwolle nach nur 20 Trockenzyklen bei 65 Grad halbiert. Trocknet man kalt, verringert sie sich um ein Viertel. Der Stoff wird nicht nur dünner, sondern zerfällt regelrecht. Man sollte sich also überlegen, ob man seine guten Stücke wirklich der Maschine anvertraut. Besser ist es, sie auf der Leine zu trocknen. Auch für die Umwelt.“ Quelle)
  • Zu wenige Stoffwindeln! Ja tatsächlich! Mit sehr wenigen Stoffwindeln erhöht man auch die Belastung durch häufiges Waschen auf die Fasern
  • Lagerungsschäden/Agressiver Urin. Stoffwindeln sollten unbedingt richtig gelagert werden, einen guten Artikel dazu findest du hier (Klick). Wenn Urin (gerade Zahnungsurin) zu lange auf empfindlichen Stoffen sitzt, frisst das Ammoniak regelrechte Löcher
  • Enzyme (Cellulase; Lipase; Amylase; Protease) sind in einigen Waschmitteln enthalten und verdauen Kohlenhydrate, Fett und Eiweissverschmutzungen. Diverse Flecken werden getilgt. Aber Cellulase baut Cellulose ab, „rasiert“ also die Oberfläche von Saugeinlagen wie Bambus, Baumwolle und Hanf. Hier sind besonders wieder die empfindlichen Stoffe wie Viskose und Jersey betroffen. Mull, Frottee und Fleece sind robuster

Reparatur: Kleine Löcher können gut mit einem Baumwollgarn geflickt werden. Manchmal reicht es auch, eine dünne Baumwollauflage auf die beschädigte Saugfläche zu legen, falls das Loch stört.

Windeln lösen Ausschlag aus

Stoffwindelproblem 11 – Windeln lösen Ausschlag aus

Leider ein immer wieder auftretendes Problem. Erste Sofortmaßnahmen ergreifen: Siehe „Stinkende Windeln“. Denn Bakterien/Ammoniak können die sensible Haut schnell reizen. Im Akutfall das Baby am besten so lange wie möglich nackt strampeln lassen und/oder abhalten. Zur Reinigung des Pos, unbedingt nur Wasser verwenden und mit einem sauberen Waschlappen gut abtupfen. Der Po sollte trocken gehalten werden. Eine Schwarzteetinktur, Heilwolle oder eine sanfte Babycreme* können ebenfalls helfen. Sollte sich das Problem damit nicht lösen lassen, wäre eine Untersuchung auf Pilzbefall anzuraten.

Wolle wird nicht dicht

Stoffwindelproblem 12 – Wolle wird nicht dicht

Wollwindeln sollten vor Gebrauch immer gewaschen und mit einer angerührten Lanolinlösung gefettet werden. Wie das geht, kannst du hier nachlesen. Eine sogenannte Wollkur, die schon fertig angerührt ist, enthält nicht so viel Lanolin wie die eigene Lösung und dazu auch noch einige unnötige Zusatzstoffe. Sollte deine Windel trotzdem noch nicht dicht sein (die Grenze ist erreicht, wenn die Einlagen vollgesogen sind.

Ab diesem Zeitpunkt hält keine Windel mehr dicht.), kannst du erneut fetten (ohne vorher zu waschen) und das angerührte Lanolin sparsam direkt auf die besonders von Nässe beanspruchten Stellen kippen. Stichwort „Direktes Fetten“. Zudem verdichtet sich die Wolle beim Tragen automatisch, das kannst du auch mechanisch nachbilden, indem du die Wolle mit einer harten Bürste und heißem Wasser aufraust. Aber Vorsicht! Zu viel Mechanik macht die Wolle auch kaputt.

Verseifte Windeln

Stoffwindelproblem 13 – Verseifte Windeln

Besonders Polyesterstoffe neigen zur Verseifung. Rückstände lagern sich in den Fasern ab. Wer also Polyesterstoffe als Saugeinlagen nutzt, sollte auf ein seifenfreies Waschmittel setzen und auch Flecken nicht mit Seife behandeln. Die Ablagerungen müssen aber nicht nur von Seife kommen: Auch Fette vom Stuhl, Zeolithe vom Waschpulver und kationische Tenside können sich besonders gut in Polyester ablagern. Mit einem Abperl-Test sieht man gleich, ob die Mikrofasereinlage saugt oder verstopft ist. Die verstopften Einlagen kann man über Nacht in Waschsoda einweichen und danach mit einem seifenfreien Vollwaschmittel ohne Weichspüler durchwaschen.

Verfärbungen durch Kindspech/Stuhl

Stoffwindelproblem 14 – Verfärbungen durch Kindspech/Stuhl

Kindspech (Mekonium) ist der erste Stuhlgang des Babys nach der Geburt. Es hat eine grün-schwarze Farbe, klebt stark und viele Hebammen und Ärzte raten daher dazu, erst nach dem Kindspech eine Stoffwindel zu nutzen. Ein absoluter Irrglaube, der sich leider sehr hartnäckig hält. Denn: Kindspech löst sich wie Muttermilchstuhl ganz einfach in der Waschmaschine, eventuelle dunkle Flecken können wie immer mit etwas Sauerstoffbleiche und Sonne getilgt werden.

Kaputte Klettverschlüsse

Stoffwindelproblem 15 – Kaputte Klettverschlüsse

Klettverschlüsse an PUL- & Wollwindeln lassen sich relativ einfach reparieren: Siehe Artikel Klett reparieren.

Harte Einlagen

Stoffwindelproblem 16 – Harte Einlagen

Besonders Einlagen aus Naturfasern werden nach einigen Waschgängen hart. Dagegen kann man tun:

  • Im Wäschetrockner antrocknen (selbst eine kurze Runde hilft schon) und danach aufhängen
  • Milchsäure*. Sie entfernt Kalkablagerungen und macht die Wäsche etwas weicher. Aber Vorsicht! Nicht zusammen mit Vollwaschmittel einspülen. Die Waschwirkung hebt sich sonst auf/ist deutlich herabgesetzt
  • Über die Tischkante ziehen. Mit dem Trick, die Einlagen kräftig über eine Kante zu ziehen, werden starre Einlagen flexibler
  • Für die Muskulatur: Kneten

Bitte niemals Weichspüler verwenden. Saugmaterial wird durch die kationischen Tenside (oft Schlatabfälle) verstopft, die Wäsche ist weich aber unbrauchbar. Nebenbei belasten Weichspüler die Gesundheit und Gewässer.

Wolle zu heiß gewaschen

Stoffwindelproblem 17 – Wolle zu heiß gewaschen

Wenn Wollwindeln doch mal in der 60°C Wäsche gelandet sind, ist das oft bitter: Sie sind geschrumpft und manchmal sogar verfärbt. Leider ist die Schädigung irreversibel. Du kannst versuchen, die Windel leicht in Form zu ziehen. Oft reißen dabei aber die Fasern. Eine Behandlung mit der Wollwaschseife* kann auch versucht werden, so werden die Fasern weicher.

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