Auch wenn Stoffwindeln quasi für die Ewigkeit gemacht sind, kann es mal passieren, dass Dinge kaputt gehen. Hier findet ihr eine einfache Anleitung zum Gummitausch.
Was brauchst du an Werkzeug?
- etwas um die Naht auf zu trennen. Im besten Fall ist das ein Nahtauftrenner, eine kleine Nagelschere tut es aber auch.
- eine Nähmaschine mit einfachem Geradstich
- Polyesterfaden (wichtig, da ein Baumwollfaden Feuchtigkeit leiten würde)
- Gummiband, z.B. von Wenco Baby Elastics (gibts bie Famila oder Rossmann in der Kurzwaren-Abteilung) oder auch von Prym.
- Nadeln oder Clips zum Fixieren
- Nadel und Faden, falls du die Wendeöffnung am Ende per Hand schließen möchtest
Um Gummis zu tauschen kommt es drauf an, wie diese vernäht sind. Manche sind über die gesamte Strecke vernäht, manche nur an zwei Stellen angenäht. In beiden Fällen musst du erstmal ins Innere der Windel gelangen. Dazu öffnest du die Windel. Die Wendeöffnung der Windeln befindet sich meistens am Bauchbund. Wenn die Snaps aber durch den Außenstoff und den Dekostoff gehen, dann bringt das einem nichts. Eine kleine Öffnung an der Seite reicht aus und lässt sich später auch wieder gut verschließen.
Variante 1:
Da bei dieser Windel die Beingummis über die komplett Länge angenäht sind, müssen wir hier die Tunnel öffnen, um die Gummis entfernen zu können.
Als Nächstes wird es etwas fummelig. Die Gummis müssen abgetrennt werden – durch die kleine Wendeöffnung.
Danach werden neue Tunnel genäht. Dies geht ganz einfach durch beide Stoffbahnen. Am besten auf der alten Nahtlinie entlang, dann hat man später dieselbe Breite und einen unveränderten Sitz.
Bei den neuen Gummis hat man nun etwas Spielraum. Sie sollten auf jeden Fall deutlich kürzer sein als die alten, da diese ja ausgeleiert sind. Man braucht allerdings pro Seite ca 0,5-1 cm Nahtzugabe.
Am besten näht man den Gummi an einer Seite an und kann dann schauen, wie stark man die Windel raffen möchte. Kürzen kann man immer 🙂
Wenn die Gummis an beiden Seiten fetsgenäht sind, dann kann die Wendeöffnung entweder per Hand geschlossen und abgesteppt werden – das Ergebnis ist quasi unsichtbar. Oder einfach knapp abgesteppt, damit die Öffnung nur verschlossen ist.
Und fertig ist das Prachtstück:
Bei Variante 2 muss nur die Naht der Gummis geöffnet werden. Er kann dann rausgezogen werden und neue Gummis eingezogen. Der Rest bleibt gleich.
Bei PUL kann genauso verfahren werden, nur dass hier wieder auf die Nähte geachtet werden muss. Zur Verarbeitung von PUL empfehlen wir die Datei „Verarbeitung von PUL“ vom Fluffstore.