Kleine, persönliche Geschichten über Stoffwindeleltern machen den Weg für Neulinge etwas transparenter und ermutigen hoffentlich ganz viele in ihrem Vorhaben umweltbewusst und gesundheitsfördernd zu wickeln.

Johanna kommt aus dem ländlichen Haiger (Hessen), war Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Entbindungsstation und ist mittlerweile Stoffwindelberaterin. Auf ihren Socialmediakanälen zeigt Johanna ausserdem regelmäßig Stoffwindelsysteme, Tipps & Tricks sowie Windelvergleiche – Reinschauen lohnt sich! Instagram Fipipax oder Facebook Fipipax.

Ihre Geschichte:

Ich heiße Johanna und bin 31 Jahre alt. Wir hatten viel Zeit, alles rund um den Nachwuchs zu planen, da wir bereits vor fünf Jahren einen großen Babywunsch hegten. Wir waren auf Hilfe angewiesen, denn ich habe ein hormonelles Problem namens PCO.  Dennoch: Drei Jahre später wurde unser Sohn Nik geboren. Ich beschäftigte mich intensiv mit der Pflege und dem Körperbewusstsein von Babys und durch eine Freundin kam ich so auch auf das Thema Stoffwindeln. So achtsam mit dem Kind umzugehen begeisterte mich!

In meiner Schwangerschaft fing ich dann an mich durch den Dschungel an Informationen zu kämpfen, der mit der Anschaffung von Stoffwindeln einhergeht und war restlos überfordert.

Mir fehlte die praktische Erfahrung! Also entschied ich mich einfach für ein System, was meine Freundin mir empfahl und kaufte mir 13 Pocketwindeln von Bumgenius*. Weil ich mir jedoch unsicher war was die Größe anging, schaffte ich mir noch ein paar g–Diapers* an. Ich erwartete von meinen Windeln, dass ich möglichst günstig und einfach durch die Wickelzeit kam. Von meiner Umwelt wurde ich für diese „Flausen“ belächelt, was mich verunsicherte. Aber ich hatte es mir in den Kopf gesetzt. Als Nik dann endlich da war, war ich erstmal heillos überfordert. Mit dem Schlafmangel, der plötzlichen Verantwortung und meinen ganzen Gefühlen. Es war alles zu viel. Die erste Zeit waren also erstmal die üblichen Wegwerfwindeln Programm.

Ich dachte aber immer wieder an meine schönen Stoffwindeln und als Nik 6 Wochen alt war, traute ich mich an meine ersten Versuche. Die Newborn g–Diapers* waren leider dann direkt zu klein. Und die in Größe S * waren einmal am Po, liefen aus und ich war schnell entmutigt. Sie wurden direkt wieder verkauft. Dann fand ich heraus, dass die Pockets von Bumgenius* Nik sehr wohl schon passten. Also fing ich einfach immer wieder an. Und es klappte. Eine Routine spielte sich langsam ein. Auch hatte ich Bedenken, dass mein Baby die Stoffwindeln nicht mag, er weinte zu Beginn viel. Jedoch konnte ich zu den Wegwerfwindeln auch keinen Unterschied feststellen. Ich besiegte meine Angst und alle Unsicherheiten, die immer mal wieder da waren, gingen irgendwann weg. Unser Bestand wurde von 13 auf 19 Pockets aufgestockt, damit mir die Windeln nicht mehr nach 2 Tagen ausgingen und ich Wegwerfwindeln nehmen musste.

Auch mein Mann zog super mit. Er probierte es einfach und es machte für ihn eigentlich keinen Unterschied welche Windel er anlegen sollte. Nach 8 Monaten traute ich mich auch an die heilige Nachtruhe mit Stoffis. Mein Sohn schlief ja eh bescheiden und die Wegwerfwindeln frustrierten mich, weil sie jede Nacht zweimal ausliefen. Hier entschied ich mich für Höschenwindeln* und sogar Wollüberhosen*. So wurde ich immer mutiger. Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass meinem Sohn bewusst ist, dass er Wasser lässt und dieses Gefühl nicht abtrainiert wird. Und den Müll müssen wir nur noch selten ausleeren. Waschen muss ich ja sowieso.

Belächelt werde ich dafür nicht mehr. In meinem Umfeld sind die meisten eher interessiert, was ich da so mache und wie das funktioniert. Es hat mir solchen Spaß gemacht mich mit dem Thema zu beschäftigen, dass ich eine Ausbildung zur Stoffwindelberaterin bei den Stoffwindelexperten absolvierte.

Ein Ende der Wickelzeit ist bei uns ja zum Glück noch nicht in Sicht. Und wenn doch müssen wir halt für Nachschub sorgen 😉 …

Du hast auch eine interessante Stoffwindelgeschichte? Schreib sie uns! info@stoffwindelguru.com